Theater: AST für Kinder (1993-1999)

Freies mobiles Kindertheater zusammen mit Bärbel Stöckle, mit Unterstützung des Senats für Jugend und Familie in Berlin

AST wurde 1993 zusammen mit der Schauspielerin und Autorin Bärbel Stöckle gegründet. In den Jahren 1993 bis 1999 entstanden neben kleineren Soloperformances Theaterstücke für Kinder, aufgeführt als freies mobiles Kindertheater unter dem Namen Theater: AST für Kinder mit Unterstützung des Senats für Jugend und Familie in Berlin. Das Anliegen von Theater: Ast für Kinder war es, episches Theater machen, das Kinder anregt, ihre Phantasie spielen zu lassen. Es wollte Geschichten erzählen mit Worten, Gesten und Musik, ohne die Kinder völlig zu vereinnahmen. Es setzte nicht auf action, sondern auf Sprache und innere Bilder. Die Mittel der Aufführungen waren einfach, um Improvisation und Lebendigkeit, sowie Klarheit und Konzentration zu ermöglichen.

Freies mobiles Kindertheater zusammen mit Bärbel Stöckle, mit Unterstützung des Senats für Jugend und Familie in Berlin

AST wurde 1993 zusammen mit der Schauspielerin und Autorin Bärbel Stöckle gegründet. In den Jahren 1993 bis 1999 entstanden neben kleineren Soloperformances Theaterstücke für Kinder, aufgeführt als freies mobiles Kindertheater unter dem Namen Theater: AST für Kinder mit Unterstützung des Senats für Jugend und Familie in Berlin. Das Anliegen von Theater: Ast für Kinder war es, episches Theater machen, das Kinder anregt, ihre Phantasie spielen zu lassen. Es wollte Geschichten erzählen mit Worten, Gesten und Musik, ohne die Kinder völlig zu vereinnahmen. Es setzte nicht auf action, sondern auf Sprache und innere Bilder. Die Mittel der Aufführungen waren einfach, um Improvisation und Lebendigkeit, sowie Klarheit und Konzentration zu ermöglichen.

Stücke

Von dem Fischer und seiner Frau - Erzähltheater mit Klarinettenmusik
Für Menschen ab 5 Jahren
Ein Schauspieler und seine Klarinette erzählen von einem Fischer, der einen Plattfisch fängt, der sprechen kann und um sein Leben bittet. da läßt ihn der Fischer wieder schwimmen. "Hast du dir denn dafür nichts gewünscht?", fragt ihn seine Frau, als er nach Hause kommt. Und so beginnt eine schier endlose Spirale von Wunsch und Erfüllung und Wunsch und...

Brüderchen und Schwesterchen
Für Menschen ab 5 Jahren
Die spannende Geschichte zweier Kinder, die vor ihrer bösen Stiefmutter in die weite Welt fliehen. Der Erzähler nimmt ihre Spur auf und begleitet sie bei ihren Schwierigkeiten und Abenteuern. Brüderchen wird in ein Reh verwandelt und Schwesterchen in einen Geist, der nur noch nachts erscheinen kann. Der Erzähler beleibt ihnen auf den Fersen, bis doch noch alles zu seinem guten Ende kommt.

Die Geschichte vom Wünschen und wohin damit
Für Menschen ab 5 Jahren
Didi und Gogo lebten auf einer Bank in einer großen Stadt. Sie waren richtig gute Freunde, aber etwas Merkwürdiges gab es, das Didi immer schon von Gogo wissen wollte. „Sag mal, was hast du da eigentlich in deiner Tasche, was du dir jeden Abend so lange anschaust?" So hört Didi zum ersten Mal die Geschichte von den drei Steinen, die Gogo vor vielen Jahren geschenkt bekam und mit denen man sich, wer weiß, vielleicht etwas wünschen kann. Aber Gogo hat sie bis heute nicht angerührt. Das läßt Didi natürlich keine Ruhe, und als sein Freund eingeschlafen ist, nimmt er allen Mut zusammen und... Wer wissen will, wie es kommt, daß Gogo auf einmal verschwunden ist - weggewünscht? - und ob es Didi gelingt, ihn mit Hilfe der Steine wieder- zubekommen, der wird auch erfahren, warum einer, der um zwei Wunschsteine ärmer geworden ist, am Ende reicher sein kann als zuvor. Ein Stück, das davon erzählt, daß manche Rätsel sich nicht durch Grübeln, sondern durch Handeln lösen, und daß manche Wünsche es ganz schön in sich haben können.

Presse

...Peter Gößwein, der einfach hinsteht mit ein paar Requisiten und, ganz auf Gesicht und Hände vertrauend, die Geschichte" Vom Fischer uns seiner Frau" zum besten gibt - und siehe, es ward spannend und schön. Die Kraft reinen Erzählens, wer verspürte sie nicht angesichts des tagtäglichen Sprach und Bildermülls?
(Stefan Dosch, Allgäuer Zeitung, 7.11.1994)

Wer kennt es nicht, das Märchen Vom Fischer. Die Parabel vom unsinnigen Streben nach Macht, von der Unersättlichkeit, die zum Schluß wieder ganz nach unten führt, hat auch Uwe Johnson zu einer Nacherzählung des Märchens von Philipp Otto Runge inspiriert. Sein auf das Wesentliche konzentrierter, fast unpoetischer Text ist Grundlage der Inszenierung es Theaters Ast. Peter Gößwein als Erzähler und Darsteller von Fischer, Frau und Fisch gelingt das Kunststück, mit einfachsten Mitteln die Faszination dieses Märchens vorzuführen.
Die Bühne von Stefan Dietrich stilisiert mit zwei simplen Säulen aus Metallstäben den Eimer, die Hütte, das Haus und die Paläste. Ein Häufchen Sand mit Strandhafer macht das Meer kenntlich, dessen farbliche 'Metamorphosen Peter Gößwein in einem Glas vorführt. Alles Übrige, was die Phantasie braucht, um das Märchen lebendig erstehen zu lassen, bleibt dem Erzähler und seiner sprachlichen Durchdringung überlassen. Peter Gößwein besitzt diese eindringliche Erzählkraft, verwandelt sich und macht innere Vorgänge sichtbar, denen die Kinder fasziniert folgen: der Fischer, bescheiden und ängstlich, die Frau übermächtig und anmaßend, der Fisch geduldig und gleichgültig - diese Verwandlungen bringt er mit nur einem einzigen Requisit zustande, einem weiten, blaugrau schimmernden Mantel mit geheimen Innentaschen aus denen er allerlei Kleinigkeiten wie federn oder eine Blume hervorzaubert.
Die Klarinette zu der er immer wieder greift und ihr einfache Melodien entlockt gibt seinem Spiel noch zusätzlichen Reiz. 45 Minuten Märchen mit einfachsten Mitteln für Kinder ab 5 Jahren, eine Erstlingsproduktion, die sich sehen lassen kann.
(Monika Strommayer, Stadtmagazin ZITTY Nr. 7, 1993)