Letzte Worte

Konzert für Streichquartett, Sprecher und Lichtinstallation: Auszüge aus der Pilatusgeschichte aus „Der Meister und Margarita“ von M. Bulgakow; Musik von J. Haydn, „Die sieben letzten Worte Jesu des Erlösers am Kreuz“, gespielt von concerto | würzburg; Lichtinstallation von Volkhard Kempter

Konzert für Streichquartett, Sprecher und Lichtinstallation: Auszüge aus der Pilatusgeschichte aus „Der Meister und Margarita“ von M. Bulgakow; Musik von J. Haydn, „Die sieben letzten Worte Jesu des Erlösers am Kreuz“, gespielt von concerto | würzburg; Lichtinstallation von Volkhard Kempter

Konzept

Foto: Lichtinstallation von Volkhard KempterMusik:
Joseph Haydn, Die sieben letzten Worte Jesu des Erlösers am Kreuz, Fassung für Streichquartett, musiziert auf Originalinstrumenten

Texte (Auszüge):
Michail Bulgakow, "Pilatusgeschichte" aus "Der Meister und Margarita"
Pierre Barbet, "Die Passion Jesu Christi in der Sicht des Chirurgen"

Eine Karfreitagsliturgie im spanischen Cadiz im Jahr 1785: Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz werden gelesen, dazu wird gepredigt und gebetet. Die Kirche ist vollkommen in Schwarz gehüllt, nur von einem einzigen Licht erleuchtet. Die Liturgie dauerte über sieben Stunden. Zwischen den Worten erklingt Musik, die Haydn dafür geschrieben hat, ein in der Musikgeschichte einzigartiges Werk: Sieben Adagios und ein schneller Satz.

Im stalinistischen Russland flüchtet ein Dichter vor den Angriffen der Partei in die Psychiatrie. Er hat eine Geschichte über die Begegnung von Pilatus und Jesus/Jeshua geschrieben. Sein Vergehen ist nicht, Jesus als Erlöser dargestellt zu haben, sondern als reale Figur und nicht, wie die Parteilinie vorgibt, als Phantasieprodukt. Die Pilatusgeschichte bildet den Kern des epochalen Romans „Der Meister und Margarita“, den Bulgakow kurz vor seinem Tod 1940 vollendete.

Was geschieht, wenn man die Gebete und Predigten der Karfreitagsliturgie des 18. Jahrhunderts durch den modernen materialistischen Text Bulgakows ersetzt und mit der religiös inspirierten Musik Haydns in einen Dialog bringt? Beziehungslosigkeit oder Reibung, die Funken schlägt?

Mitwirkende

concerto/Concerto Würzburgwürzburg:
Franz Peter Fischer, Violine

Sara Birringer, Violine
Makoto Sudo, Viola
Dmitri Dichtiar, Violoncello

www.concerto-wuerzburg.com

Lichtinstallation:
Volkhard Kempter

Konzept und Sprecher:
Peter Gößwein

Mit freundlicher Unterstützung von Logo Bischoff und Partner

Presse/Reaktionen

... ein großartiges, höchst originelles Konzert ... Als Textsprecher bediente [Peter Gößwein] sich reichlich, jedoch ausgewogen aus den Mittel seiner schauspielerischen Schatzkammer; die Sprachmelodie klang fließend deutlich, Mimik und Gestik verliehen den Wörtern zusätzliche Expressivität. In den vermeintlichen Dialogen zwischen dem Prokurator Pontius Pilatus und dem später gekreuzigten "Aufwiegler" Jeshua kam die authentische Leidenschaft des Sprechers zum Vorschein. So bekamen ihre Zwiegespräche ein aussagekräftiges Eigengewicht mit tiefpsychologischem Unterton.
Das Streichquartett erzählte eine ähnliche, doch ältere Geschichte. Franz Peter Fischer, Sara Birringer, Makoto Sudo und Dmitri Dichtiar beeindruckten die Zuhörer durch die ausdruckstarke Interpretation der immens emotionalen Musik und bewiesen hohe Sensibilität in agogischen und dynamischen Nuancen...
(Schwarzwälder-Bote, vollständiger Artikel in der Online-Ausgabe)

Musik von Haydn und Prosa von Bulgakow eine ideale Kombination, Würzburger Streichquartett und Peter Gößwein überzeugen bei einem Konzert in der Friedenskirche... eine Osterbotschaft wie sie eindringlicher kaum sein könnte…
(Süddeutsche Zeitung)

Ein geradezu Aufsehen erregendes Programm… ein Wagnis, das erstaunlich gut gelungen ist.
(Süddeutsche Zeitung)

Wunderbar und fesselnd las Peter Gößwein. Wunderbar und historisch korrekt spielte das Würzburger Streichquartett.
(Frankfurter Rundschau)

…die Aufführung... führte... hautnah an das Passionsgeschehen heran...(Ein) Gesamtkunstwerk aus Bildender Kunst, Literatur und Musik...
(Mainpost Würzburg)

Ein Abend, der Gegensätze in eine Einheit fügte: zum einen Haydns ingeniöse Musik als beruhigende Betrachtung der letzten Worte Jesu und zugleich als heftige Aggression aus Schmerz über sie, vom „Würzburger Streichquartett' eindringlich gedeutet, zum andern die biblischen Berichte im Spiegel eines modernen Bewußtseins in Texten Bulgakows - eine überzeugende, nachdenklich machende Verbindung, die der Intention der Musik ganz entsprach.
(Prof. Dr. Beierwaltes, Ludwig-Maximilians Universität München)

...ein würdig inszenierter Wegweiser auf Ostern... In sachlicher Diktion... Sprecher Peter Gößwein, ausdrucksstark das Würzburger Streichquartett...
(Südkurier Konstanz)

Dem Würzburger Streichquartett gelang...in St. Konrad etwas ganz besonderes: Die 2000 Jahre alte Geschichte von Golgatha zu einem faszinierenden Erlebnis des 21. Jahrhunderts zu gestalten.
(Augsburger Allgemeine Zeitung)

...die „sieben letzten Worte (sind) bei allem tönenden Schmerz von niemals abreißender Heilsgewissheit durchleuchtet. Und diesen Angelpunkt traf das Würzburger Streichquartett sehr genau. Eine Wiedergabe, die der Dimension des Geschehens... höchst angemessen war.
(Allgäuer Zeitung)

Selbst heute, nach dem Abstands eines ganzen Monats kann ich Ihnen mitteilen, daß uns diese Aufführung sehr getroffen hat... Dies war kein Event... Ein gelungener Abend mit einer Botschaft vom Menschen...., die Gläubige ebenso wie Nichtgläubige... faszinieren und zugleich erschrecken kann.
(Dr. Rainer Jehl, Schwabenakademie Irsee)